Vor lange langer Zeit, nachdem ich viele Jahre eine MZ ES 250 mit Superelastik Seitenwagen gefahren bin, bin ich zur Viertakt Riege gewechselt. Leider war die Auswahl zu DDR Zeiten ziemlich begrenzt. So wurde es eine AWO 425. Das Ding gibt einen astreinen Chopper mit nur minimalen Teilen. Irgendwann, das war schon nach der Wende, bin ich mit der Clique nach Schleiz zum Motorradtreffen der Biker Union gefahren. Dort wurde ich von einem Redakteur der „Bikers News“ angesprochen und schwuppdiwupp war die Awo in der Zeitung.
Später hat sich mein Designempfinden dann in Richtung Caferacer entwickelt. Was sonst? 😉
Irgendwann habe ich dann mal beim Wettbewerb der „Custombike“ teilgenommen und tatsächlich den zweiten Platz belegt. Das Motorrad ist in der Zeitung abgelichtet worden und ich war stolz wie Bolle.
Das ewige Getriebe oder auch die Unendlichkeitsmaschine beschreibt eine mechanische Anordnung mit der eine hohe Eingangsdrehzahl durch Getriebeuntersetzung soweit verringert wird, dass die Abtriebsdrehzahl gegen null tendiert.
Das ist ein Projekt nach meinem Geschmack. Lange hat es von der ersten Idee über die Entwicklung bis hin zur Realisierung gedauert. Und, es ist immer noch nicht fertig. Das letzte Rad muß noch befestigt werden. Wahrscheinlich dauert das nochmal so lange 😉
Ein langersehnter Wunsch hat sich erfüllt. Ich habe günstig ein recht gut erhaltenes Röhrenradio erstanden. Es handelt sich um ein Löwe Opta Magnet 3737W. Das ist jetzt nicht gerade ein besonderes Gerät aber wie ich finde sehr schön. Leider habe ich meine Frau nicht dazu überreden können das Radio im Originalzustand im Haus zu haben. Somit haben wir uns entschlossen dem Radio nicht nur eine elektronische Verjüngungskur zur verschaffen sondern auch eine optische.
so sieht ein Löwe Opta Magnet 3737W im Originalzustand aus
Als erstes wurde das Gerät zerlegt und das Chassis sowie das Gehäuse gründlich gereinigt. Das Radio muß wohl viele Jahre in der Küche gestanden haben. Darin roch es wie in einer 45 Jahre alten Frittenbude. Das Chassis hat fast alle Kondensatoren neu bekommen. Weiterhin war die Anodenspannung zu niedrig und es mußte noch ein Widerstand gewechselt werden. Jetzt stimmen alle im Schaltplan angegebenen Spannung wieder mit den Sollwerten überein. Das Gehäuse und alle Kunststoffteile wurden gewaschen und gereinigt. Das Gehäuse wurde geschliffen und lackiert. Dann zusammengebaut und siehe da, fertig. Ein neues Anschlusskabel dran und los ging es. In das Kabel habe ich noch einen zweipoligen Schnurschalter gebaut, damit die man zum Einschalten nicht die Schalter am Radio betätigen muß. Erstens sind die ausgenuddelt und zweitens kommen meine Frau und die Kinder da nicht dran. Es steht auf dem Küchenschrank.
Nach einiger Zeit hatte sich der Klang verändert und es hat sich herausgestellt, daß das Lautstärkepoti defekt war. Daran befinden sich verschiedene Abgänge um den Klang lautstärkeabhängig zu regeln.
Hier war einer der zusätzlichen Abgriffe am Niet der Schleiferbahn ab
zerlegtes Potentiometer
Die Vernietung mußte ich aufbohren aber Schrauben verrichten Ihren Dienst genau so gut, oder sogar besser.
4.1.2015 Radio defekt:
Wie sich herausstellte war ein Trimmkondensator im UKW Tuner defekt. Er sprühte lustig Funken und die Anodenspannung sank von 230V auf 168V. Der Übeltäter wurde ausgelötet und ersetzt.
Leider scheint der Tuner jetzt verstellt zu sein. Jetzt suche ich nach einer Möglichkeit entweder den Tuner zu justieren oder einen Ersatztuner einzubauen.
Nachdem sich niemand erbarmen wollte mir etwas Unterstützung hierzu zukommen zu lassen, bin ich auf´s Ganze gegangen und habe das getan was man nicht tun sollte. Ich habe angefangen dran herumzudrehen. Und siehe da, der Tuner läuft wie „Hulle“. Die Abstimmanzeige zeigt nun einen nie dagewesenen Ausschlag. Beim regionalen Sender Radio21 (ca. 3km entfernt) überschneiden sich die beiden Bänder der EM84 sogar. NDR2 kommt mittlerweile so gut rein, daß die beiden Bänder sich fast berühren. Ich bin begeistert. Was vorher nur mit Lautstärkeregler am Anschlag in Zimmerlautstärke erklang endet nun in einer „Disko“. Der Klang ist der Hammer.
Gekauft habe ich sie 2007 mit 94.000 km auf dem Tacho. Eigentlich war es ein Schnellkauf, da meine damalige Freundin (mittlerweile meine Frau) nach einer Ausfahrt mit meiner 1972er Triumph Tiger sagte: „Mit dem Ding fahre ich keinen Meter mehr mit!“
Mit der K100 stand einer gemeinsamen Ausfahrt nun nichts mehr im Wege.
Leider ist ein Motorrad im Original Zustand überhaupt nicht mein Ding, also blieb der Umbau nicht lange aus. Das ist die Geschichte diese Umbaus.
Originalzustand
ein erster Entwurf
ein zweiter Entwurf
Designkonzept am Rechner erstellt
Lampe Suzuki Bandit
Stummellenker von Telefix
Schutzblech von Kawasaki W650
Seitendeckel Aluminiumblech gekantet, geschweißt und poliert
Sitzbank komplett neu
Ochsenaugenblinker
Gabelbälge von Halltech
4in2 Auspuffanlage von BSM
neuer Batteriehalter unter der Sitzbank mit kleiner Gel-Batterie
Rücklicht von Polo
Tank poliert
Seitenteile von einer nackten K100
Tacho von Harley Davidson Sportster
neue Kontrolleuchteneinheit
Stahlflex für Bremse und Kühlmittelleitung
Sportster Tacho und Kotrolleuchteneinheit
Ansteuerelektronik für Haley Tacho
Wer Interesse an dem Schaltplan für die Kontrolleuchten hat, der findet diesen hier. Im Schaltplan hat sich noch ein Fehler eingeschlichen. 12V und Masse an der Umsetzerbox müssen vertauscht werden !!!
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20.5.2019
Bezüglich des Schaltplans habe ich noch einige Anmerkungen zu machen. Die Relais`s brauchen noch je eine Schutzbeschaltung. Ich habe diese drin nur leider im Schaltplan vergessen. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Kontrollanzeige für die Ladekontrolle. Durch die Ladekontrolle fließt der Erregerstrom zum Rotor der Lichtmaschine. Das heißt, eine LED begrenzt den Strom schon sehr. Meine Ladekontrolle geht erst aus wenn ich mal kurz Gas gebe. Sollte es nicht funktionieren könnte ein parallel zur LED angeschlossener Wiederstand, durch welchen ein höherer Strom zur Erregung der Lichtmaschine bereitgestellt wird, helfen. Ein 75 Ohm Widerstand entspricht „ungefähr“ einem 2W Glühlämpchen. Der Wiederstand sollte also auch mindestens 2W, eher etwas mehr haben. Wenn man nun noch einen Tacho mit Hall-Sensor benutzt und auf die Tankanzeige verzichten kann, braucht man tatsächlich keine zusätzliche Elektronikbox. Der Motor startet allerdings nur mit gezogener Kupplung, aber das kann man verschmerzen.
Ansicht von vorn
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der Tank ist vorpoliert, das Schutzblech (Kawasaki W650) und der Schaunwerfer (Suzuki Bandit 1200) sind schon montiert
neue Grundplatte für Sitzbank
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Seitendeckel werden an die Sitzbank und den Tank angepasst
BSM 4in2 Auspuff
BSM 4in2 Auspuff
Der Auspuff ist eine 4in1 nlage von BSM mit ABE für die K100. Ein Dokument hierzu findet ihr hier. Dort kann man den Auspuff auch direkt erwerben.
Falls jemand Interesse an der Kühlerverkleidung hat, dann kann er diese als Originalteil für die „nackte“ K100 bei BMW kaufen. Die Teilenummer findet man bei realoem.com
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13.05.2019
Nun ist es geschehen, ich habe mich von ihr getrennt. Ich bin überzeugt, dass sie in gute Hände kommt nachdem ich den Käufer kennengelernt habe. Ich hab zum Abschied nochmal ein paar Bilder geschossen.
Lange Zeit war es ruhig um meine K aber mittlerweile hat mich das Bastelfieber wieder ereilt. Nachdem ich einige Jahre mit der K durch die Lande gefahren bin möchte ich doch noch etwas am Design feilen. Was mich am meisten an der K stört ist die hässliche Brotdose. Hier hat der Umbau auf einen Harley Sportster Tacho und LED Anzeigen bisher gute Dienste geleistet. Jetzt möchte ich es doch etwas schlichter aber mit voller Funktionalität haben.
BMW K100 Caferacer Umbau
Harley Davidson Sportster Tacho
Ansteuerelektronik für Haley Tacho
Bestückungsplan der Paltine für den Harley Tacho, danke Josef!
Kontrolleuchteneinheit, Aufblendlicht aktiv
Kontrolleuchteneinheit, Blinker rechts
Größenvergleich
CAD 3D-Explosionsansicht
3D-Modell der gesamten Tachohalterung
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Wie geht es weiter?
Ein kleines LCD Display könnte alle nötigen Informationen bereitstellen und wäre zudem total unauffällig. Genau das was man für eine schlichte Optik braucht.
Was soll das Display alles anzeigen?
Geschwindigkeit
Blinker rechts/links
Öldruckkontrolle
Ladekontrolle
Aufblendlicht
Kühlwassertemperaturwarnung
Ganganzeige
Tankanzeige
Gesamtkilometer
Tageskilometer
Uhr
Datum
Außentemperatur
für spätere Weiterentwicklung wären zusätzlich denkbar:
Drehzahl
Momentanverbrauch
Durchschnittsverbrauch
Kühlwassertemperatur
Luftmenge
Datenlogging über SD-Karte
Ich denke, muss aber ein etwas größeres Display her.
Ok, ein Design muß her. Hier ist ein erster Entwurf, der natürlich noch optimiert werden kann, aber schon ganz gut aussieht.
erster Entwurf der Anzeige
mögliches „Nachtdesign“
Versuchsaufbau
Als erstes habe ich mich also an den Schaltplan gemacht. Aus der vorherigen Anzeige wußte ich wie die einzelnen Signale handzuhaben sind. Wie der Tacho angesteuert wird ist nun auch kein Geheimnis mehr.
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Auf Basis des Schaltplanes ist folgende Leiterplatte entstanden. Darauf befinden sich einige Komparatoren um die Signale auf TTL Level zu bekommen, ein Operationsverstärker um das Tachosignal vom Hinterrad aufzubereiten und ein Arduino Nano zur Ansteuerung des Displays und zur Signalverarbeitung. Das ganze sieht dann so aus:
unbestückte Platine
Bestückungsplan
Links sieht man die Anschlußklemme für die Signale vom Fahrzeugkabelbaum. Rechts ist der Anschluß zum Display und einigen Tastern. Ein Taster dient zur Rückstellung des Tageskilometerzählers die anderen sind Zukunftsmusik. Der Uhrenbaustein und das Display sind noch nicht angeschlossen.
Uhrenbaustein
Die Tachoanzeige auf dem Display weicht noch ein wenig ab und springt auch etwas. das muß noch gedämpft und korrigiert werden.
So, jetzt funzt es! Freu!
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Hier sind noch die Kurven vom Tachogeber (hier Karamba, Dank an Michael)
Die Eingangsspannung beträgt ca. 400mV. Das Rastre im Oszi ist 200mV.
Das Ausgangssignal vom OP zeigt eine schöne Rechteckspannung mit ca. 11.3V leicht nach unten verschoben. Die 11.3 V kommen von den 12V Versorgungsspannung minus 0,7V Spannungsabfall an der Verpolungsschutzdiode. Die Raster hat hier eine Auflösung von 4V.
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Hier eine vorläufige Kostenaufstellung:
Platine bestellt bei Ätzwerk in München: 56€ (1Stk.) / 13,20€ /10Stk.)
Bauteile bestellt bei Conrad: 28€
Display bei Ebay: 2Stk. 6€
Arduino nano Clon: 7€
RTC: 4€
Summe: 101€ (1Stk.) / 59€ (10Stk.)
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Was jetzt noch fehlt ist ein gefälliges Gehäuse für das Display. Das werde ich im CAD konstruieren und aus Aluminium fräsen lassen. Mal sehen, was dann preislich noch hinzu kommt.
Gehäuseentwurf
Explosionsdarstellung
Es wäre auch denkbar das Gehäuse in Phototypenmaterial fertigen zu lassen oder zu drucken.
Gebelbrücke mit Display
So, jetzt habe ich, wie ich finde ein ansprechendes Design für das Gehäuse gefunden. So soll es werden.
Eine längere Testzeit steht dann auch noch ins Haus. Das wird aber wohl erst März 2015. Eine weitere Überlegung ist noch das farbige TFT Display durch ein einfarbiges LCD zu ersetzen um bei Sonneneinstrahlung bessere Anzeigeeigenschaften zu erreichen.
10.12.2014 Ich habe eine andere Grafikbibliothek bemüht um ansehnlichere Schriftarten benutzen zu können. Leider reicht nun der Speicherplatz im Atmel 328 nicht mehr aus. Ich werde wohl auf einen anderen Prozessor aufsetzen um einmal mehr Speicherplatz zu haben und weiterhin mehr Funktionen. Die neue Plattform ist Teensy 3.1. Hier werkelt ein ARM Prozessor. Mittlerweile denke ich noch über eine Drehzahlanzeige und GPS Datenerfassung nach. Datenlogging wäre ebenfalls eine Option.
Das neue Anzeigendesign ist, wie ich finde, viel gefälliger. Die Geschwindigkeitsanzeige kann noch etwas größer werden. Die bunten Kästchen werden noch durch Symbole ersetzt.
11.1.2015
Ich habs endlich geschafft, den neuen Prozessor und das neue Display in Betrieb zu nehmen. Das Display hat nun 320×240 Pixel und eine Diagonale von 2,2″. Hier mal ein Bild und ein Video dazu.
13.11.2018
Hallo, ich habe mich entschlossen den Schaltplan in ordentlicher Auflösung hochzuladen.